Ein Unternehmen hat bei der Abwicklung eines Projektes mehrere Möglichkeiten – In-house Entwicklung, einen externen Dienstleister beauftragen oder einen Freelancer mieten. Welche Option für ein Unternehmen in Frage kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Folgenden stellen wir alle drei Methoden vor, damit Sie die Vor- und Nachteile des jeweiligen Unterfangens einschätzen können.

Projekte In-house abwickeln

In-house ist immer die erste Wahl, wenn ein Unternehmen über ausreichend personelle Ressourcen für ein Projekt verfügt, da sämtliche Schritte im Unternehmen bleiben. Dies erleichtert die Kommunikation zwischen der Führungsetage und den Entwicklern, die das Projekt planen und durchführen. Dadurch können schnelle Problemlösungen gefunden werden, was durch den festen Mitarbeiterstamm begünstigt wird. Zusätzlich zu der stetigen Kommunikation begünstigen unteranderem die Möglichkeit, Zwischenergebnisse regelmäßig zu präsentieren und die anfallenden Kosten im Überblick zu behalten die optimale Abwicklung eines Projektes.

Das stärkt das Vertrauen zu den eigenen Mitarbeitern und den Teamzusammenhalt. Aufgrund der langfristigen Mitarbeit im Unternehmen fühlen sich Angestellte dem Unternehmen verbunden und sind an dem Erfolg des Projektes interessiert. Doch genau diese langjährige Zusammenarbeit ist auch ein Nachteil, da der Austausch über neue Entwicklungen ausbleibt und somit die Gefahr besteht in eine Arbeitsroutine zu verfallen. Daher ist es immer sinnvoll, neues Wissen in Form von Workshops und neuen Mitarbeitern in das Unternehmen zu bringen.

Externe Unternehmen mit einem Projekt beauftragen

In der Regel geben Unternehmen Aufgaben an externe Dienstleister ab, wenn keine In-house Ressourcen zur Verfügung stehen. Hier gibt es wiederrum drei unterschiedliche Verfahrensweisen. Ganz nach dem englischen Rat „Cheap, Fast, Good – Pick Two“ lassen sich die verschiedenen Herangehensweisen ableiten. Die beste Strategie nennt sich übersetzt „Billig und gut“. Bei dieser Vorgehensweise räumt der Auftraggeber dem Auftragnehmer viel Zeit für die Entwicklung des Projektes ein und erhält als Gegenleistung eine gute Ausarbeitung des Projektes. Die Beauftragung von externen Dienstleistern nimmt somit Zeit in Anspruch, da sie sich um alle Bereiche des Projektes kümmern: Konzeption, Design, Entwicklung, Qualitätskontrolle und abschließend die Übergabe an den Auftraggeber.

Wenn dem Dienstleister nicht ausreichend Zeit eingeräumt wird und er sich an eine knappe zeitliche Vorgabe halten muss, entsteht die Verfahrensweise: „Schnell und gut“. Der Dienstleister wird dabei viel Geld für die schnelle und doch qualitative Abwicklung des Projektes verlangen. Aber immerhin: Der Auftraggeber erhält eine gute Leistung. Dazu im Gegensatz steht die dritte Verfahrensweise, von der wir eher abraten würden: „Schnell und billig“. Hier kann die Durchführung des Projektes qualitativ schlecht ausfallen, da das externe Unternehmen nicht ausreichend Aufwand betreiben wird, wenn es dafür nicht entsprechend entlohnt wird. Somit sollten Auftraggeber Projekte immer frühzeitig planen, wenn sie es in externe Hände geben.

Problematisch wird es, wenn dem Dienstleister selbst nicht alle Ressourcen In-house zur Verfügung stehen, sodass auch er gezwungen ist, das Projekt zum Teil an Kooperations-Partner abzugeben. Dadurch nimmt die Komplexität des Projektes zu und auch die Kommunikation wird zunehmend schwieriger, da diese aufgrund der Vielzahl der handelnden Akteure lückenhaft ist. Schon bei einem einzigen Dienstleister können sich solche Lücken in der Kommunikation bilden und den Austausch verlangsamen und erschweren. Dies führt wiederum dazu, dass das durchgeführte Projekt sich nicht vollständig mit den Vorstellungen des Auftraggebers deckt. Diese Kommunikationslücke wird auch als Black Box bezeichnet, da der Auftraggeber nie richtig rekonstruieren kann, was der Dienstleister intern mit seinen Mitarbeitern bespricht.

Ein weiteres Problem bei der externen Beauftragung ist, dass es im Nachhinein immer wieder dazu kommt, dass ein wichtiger Aspekt für den Erfolg des Projektes fehlt. Hier kommen auf den Auftraggeber neue Kosten zu, da in der Regel ein Festpreis und die Anforderungen für das Projekt vorab vereinbart wurden.

Die externe Inanspruchnahme von Dienstleistern bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Auf der einen Seite erhält der Auftraggeber einen Rundumservice, die Qualitätskontrolle ist inklusive, der zeitliche Aufwand für das in Auftrag gebende Unternehmen bleibt gering und es muss keine Zeit in Team-Building-Maßnahmen investiert werden, da kein Team vorhanden ist. Doch auf der nachteiligen Seite stehen lange und schwierige Kommunikationswege und dass eine qualitativ gute Dienstleistung hohe Kosten verursacht.

Programmierer mieten

Hierbei gibt das Unternehmen ein Projekt nicht an einen Dienstleister ab, sondern es mietet einen Entwickler für eine bestimmte Sparte des Auftrages. Somit bleibt beispielsweise die Projektleitung, die Qualitätskontrolle und das Design in dem Unternehmen selbst.

Doch wie kommt eine Vermietung überhaupt zu Stande? Viele Unternehmen können ihre In-house-Entwickler nicht durchgehend beschäftigen, sodass sie ihre Angestellten zeitweilig vermieten können. Diese Methode lohnt sich vor allem für Unternehmen, die einen Entwickler nur für ein bestimmtes Projekt benötigen, aber nach dem erfolgreichen Abschluss keine weiterführenden Aufgaben anbieten können. Die Mietung eines Entwicklers bringt mehrere Vorteile mit sich. Zum einen erhöht es die Flexibilität im Unternehmen, zum anderen entsteht kein hoher bürokratischer Aufwand und das Unternehmen trägt lediglich Gehaltkosten für den Entwickler.

Unser Fazit

Wie ein Projekt durchgeführt werden sollte, ist eine individuelle Entscheidung und kommt auf verschiedene Komponenten an. Unternehmen können im Grunde auf drei Optionen zurückgreifen: In-house, extern einen Dienstleister beauftragen oder einen Programmierer für eine befristete Zeit mieten. Alle drei Methoden bringen ihre Vorteile mit sich. Eine externe Beauftragung ist jedoch in den meisten Fällen mit den höchsten Kosten verbunden – vor allem, wenn das Projekt mit ausreichend Zeit und Budget geplant wird. Welche Möglichkeit für das eigene Unternehmen zielführend ist, muss jedes Unternehmen für sich entscheiden und ist vor allem abhängig von den finanziellen und personellen Kapazitäten, die dem Unternehmen zur Verfügung stehen.