Wenn Kinder per Wischgeste in Zeitschriften blättern und Sachbearbeiter E-Mails zum Archivieren drucken – Wie die Digitalisierung unsere analogen Prozesse verändert. Manager, Geschäftsführer, Startups und Co. – alle reden über die digitale Transformation und Industrie 4.0. Sie verändert nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Prozesse und Workflows der etablierten Unternehmen. Der Verlag sorgt sich um seine Abonnenten und strukturiert um, der Autohersteller setzt auf intelligentes Fahren und verändert langfristig das Verhalten im Straßenverkehr, der Einzelhandel setzt auf digitale Touchpoints und fördert dadurch den Online-Verkauf. Währenddessen zieht das Startup von nebenan an allen vorbei und entwickelt ganz andere disruptive Geschäftsmodelle.
In diesem Beitrag gehen wir genauer auf das Phänomen Digitalisierung und seine Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche in Deutschland ein und zeigen an Beispielen auf, wie damit umgegangen werden sollte.
Die digitale Transformation
Per Wischgeste in Zeitschriften blättern
Was machen Kinder, wenn sie eine Zeitschrift in die Hand gedrückt bekommen? Richtig, sie versuchen, durch Wischen umzublättern oder die Fotos mit ihren Fingern heran zu zoomen. Auch Erwachsene leiden an diesem Symptom, da sie ständig ihre Smartphones, Tablets und Co. in den Händen halten. Apps wie sharemagazines oder auch e-Books, die die digitale Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften ermöglichen, verstärken dieses Verhalten.
Digitalisierung zwingt Zeitungen zur Umstrukturierung – Abonnenten durch digitale Angebote.
Aber warum gibt es überhaupt immer mehr digitale Angebote von Zeitungen? Weil die User sie verlangen! Der traditionelle Print-Leser stirbt aus. Junge Generationen wollen über Apps auf dem Laufenden gehalten werden. Das geht schneller, einfacher. Ist das Smartphone doch eh immer überall dabei. Also bleibt den Verlagen gar nichts anderes übrig, als bei der digitalen Transformation mitzuziehen.
Digitalisierung automatisiert die Logistik – Programmieren und losfahren (lassen)
Ein Unternehmen möchte seine Ware transportieren, also suchen Lagerarbeiter alles zusammen, verpacken die Ware und beladen den Lkw. Ein Fahrer steigt ein und fährt los. Bei langen Transportwegen durch Schlaf und Staus unterbrochen, braucht der Lkw eine ganze Weile, bis er sein Ziel erreicht. Dort müssen dann noch Lieferscheine unterzeichnet und die Ware von Arbeitern entladen werden. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist der Prozess „Warentransport“ beendet.
Aber das muss nicht so aufwendig bleiben beziehungsweise ist es in Ansätzen schon längst nicht mehr: die Ware kann automatisch verpackt und verladen werden, der Lkw ohne Fahrer zum Zielort fahren und alle Transportdaten digital ausgetauscht werden. Oder Lagerarbeiter verpacken die Ware mit Unterstützung von Datenbrillen, die genau berechnen, welche und wie viel Verpackung nötig ist. In den Lkw (ob mit oder ohne Fahrer) sind Features zu aktuellen Staumeldungen installiert, die die optimale Route berechnen und womöglich den Wagen automatisch dort entlang steuern.
Digitalisierung zwingt den Vertrieb, in allen Bereichen technisch aufzustocken – Auf digitaler Ebene berühren
Ein Kunde geht in ein Geschäft, lässt sich von einem Verkäufer beraten und kehrt am Ende mit oder ohne Ware heim. Heutzutage läuft es aber eher so: ein paar Klicks, Lesen von Rezensionen anderer Kunden und schon ist die Ware auf dem Weg zum Verbraucher. Das geht schneller als extra in den Laden zu laufen und sich mit Verkäufern, die einem eventuell mehr verkaufen möchte, als benötigt wird, herumzuschlagen. Deshalb nutzen immer mehr Menschen Online-Dienste und nicht den stationären Handel.
Um Einzelhändlern bei der Digitalisierung ihrer Verkaufsfläche zu helfen, wurde von Cisco, Serviceplan und Vita eine standardisierte Omnichannel-Lösung entwickelt, die stationäre Geschäfte mit dem Online- und Mobile-Shopping vernetzt. So entstehe eine durchgängige, kanalübergreifende Lösung, die eine individualisierte Kundenansprache ermögliche.
Digitale Transformation: Startups sind die Motoren der Digitalisierung
Auf der Überholspur
Versuchen etablierte Unternehmen also oft krampfhaft, mit der Digitalisierung mitzukommen, so binden Startups diese von Anfang an in ihre Pläne mit ein. Sie entwickeln ganz neue Geschäftsmodelle, weil sie nicht in althergebrachten Strukturen feststecken. Ihre innovativen Technologien und Strategien bieten sie dem Endverbraucher und Unternehmen an, um denen die digitale Transformation zu erleichtern.
Deshalb ist es eine gute Möglichkeit für Unternehmen, Startups mit ins Boot zu holen und sich von ihnen bei der digitalen Transformation helfen zu lassen. Sie finden Lösungen, mit denen sich andere schwertun. Sie können sich voll und ganz darauf konzentrieren, wohingegen schon lange bestehende Firmen extra dafür neue Ressourcen erschließen müssten. Externe Dienstleister sind also eine echte Option.
Digitalisierung reduziert den Papierverbrauch – Rettet die Bäume!
Wie oft ist der Hinweis „Nicht jede E-Mail muss ausgedruckt werden“ in der digitalen Post zu lesen? Oft, denn es ist ja auch total nachvollziehbar. Aber was ist mit Dokumenten, die auf (mobilen) Geräten einfach nicht korrekt angezeigt werden wollen? Was bleibt denn anderes, als es auszudrucken, wenn die Darstellung nervt? Manchmal ist es eben notwendig, einen Baum für ein Dokument zu opfern, wenn es dadurch angenehmer zu lesen ist.
In Unternehmen bietet die Digitalisierung zum Beispiel durch Cloud-Computing die Möglichkeit, alle Mitarbeiter zu jeder Zeit auf dem Laufenden zu halten – ohne Gesprächsprotokolle, Unternehmens- anweisungen oder ähnlich umfangreiche Dokumente mehrfach auszudrucken.
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